U N I V E R S I T A S

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Frühjahr 2019 – Statusbericht Kranich „UNIVERSITAS II“

Wir danken Herrn Bräse von der Insel Rügen für seinen ausführlichen Bericht zu unserm Patenkranich „UNIVERSITAS II“ und wünschen viel Freude bei der Lektüre. Wie man im Archiv auf der Homepage nachlesen kann, ist die UNIVERSITAS bereits seit Oktober 2007 als Pate für Kraniche aktiv.


Guten Tag liebe Schülerinnen und Schüler der UNIVERSITAS,

nun möchte ich mich doch endlich mal wieder melden und von Ihrem Patenkranich „UNIVERSITAS II“ berichten.

Nach seiner ersten erfolgreichen Brut im Jahr 2016 führte er seinen ebenfalls von uns beringten Jungkranich „Platsch“ im Herbst in das niedersächsische Winterquartier bei Diepholz. Schon am 30.10.2016 wurde die Familie bei Osterheide beobachtet. Die Familie war dort lange sehr standorttreu. Vor einem Wintereinbruch dann führte UNIVERSITAS die Familie nach Südwesten und wollte offenbar nach Frankreich. Kurz vor der französischen Grenze aber brach die Familie den Zug ab und kehrte nach Niederdsachsen zurück, um den restlichen Winter dort zu verbringen. Am 18.2.2017 aber fand ich Universitas mit Partnerin im Rügener Brutrevier, während sich der Jungvogel Platsch noch immer in Niedersachsen aufhielt. Die Familie hatte sich also getrennt. Platsch ist mit einem Satellitensender ausgestattet und meldet sich seitdem regelmäßig und zuverlässig.

UNIVERSITAS hatte im Frühjahr 2017 ein Problem bei den Brutvorbereitungen. Der eigentliche Brutplatz hatte kein Wasser. So konnte das Paar dort kein Nest errichten, in dem es geschützt vor Bodenfeinden eine Brut wagen konnte. Im benachbarten Feld fand das Paar ein kleines Feldsoll und versuchte dort sein Glück. Leider aber blieb dieser Versuch erfolglos. Das Paar verbrachte den Sommer also ohne Junge im Revier, bevor es sich im Spätsommer wieder anderen Kranichen anschloss. Und natürlich flogen sie Ende Oktober wieder nach Niedersachsen.

Bereits Anfang Januar 2018 war das Paar wieder im heimatlichen Brutrevier. Und wieder sah es so aus, als ob das Paar den Brutplatz im Wald mangels Wasser nicht nutzen könne. Doch pünktlich zur Monatswende März/April bescherte uns ein deutlicher Wintereinbruch sehr reichlich Schnee. Und mit der Schneeschmelze in den nächsten Tagen füllte sich der Brutplatz mit ausreichend Wasser. Ab dem 12. April brütete das Paar tatsächlich am Brutplatz im Erlenbruch. Das Brutgeschäft selbst verlief vorbildlich und überaus ruhig. Geringe Störungen durch Forstarbeiten im Nahbereich des Nestes konnten dank der ständigen Kontrollen des Brutplatzes von mir unterbunden werden. Dem Brutgeschehen tat diese Aktion keinen Abbruch.

In der Folge hatte ich viele Gelegenheiten, die Familie im Brutwald aus einem Versteck heraus zu beobachten und auch zu fotografieren. Die beiden Jungkraniche wuchsen heran, während UNIVERSITAS ständig aufpasste, dass keine Fressfeinde den Jungkranichen zu nahe kamen. So kam der Juni heran und gemeinsam mit Dr. Günter Nowald (Kranichzentrum Groß Mohrdorf) beschlosssen wir, die beiden Jungvögel wieder zu beringen. Seit dem 15. Juni 2018 tragen die beiden Jungkraniche ebenfalls Farbringe. Einige Zeit konnte ich die Familie noch im Brutrevier beobachten. Ab dem 10. August 2018 trafen wir die Familie dann außerhalb des Brutrevieres an. Die Zeit der spätsommerlichen Sammlung der Kraniche hatte begonnen. Von nun an war der Bereich West-Rügen ihr bevorzugter Aufenthaltsbereich. Bis Ende Oktober blieb das so. Am 30.10.2018 wurde die Familie bereits in der Nähe von Vechta beobachtet. Dort verbrachte sie unseres Wissens nach auch den Winter. Doch schon am 6. Januar 2019 war UNIVERSITAS wieder im heimischen Brutrevier. Und diesmal hatte er neben seinem Weibchen auch die beiden Jungkraniche vom letzten Jahr wieder mit dabei. Und bis zum heutigen Tag (ich habe sie heute morgens wieder im Brutrevier angetroffen) hält die Familie zusammen. Aber das wird bald vorbei sein. Je näher die Zeit des eigentlichen Brutgeschäftes kommt, desto intoleranter wird das Paar gegen seine eigenen Jungen. Diese werden das Revier in den nächsten Tagen verlassen müssen.

Ob UNIVERSITAS auch in diesem Jahr erfolgreich brüten kann, ist noch sehr ungewiss. Wieder hat der bevorzugte Brutplatz kein Wasser. Und all die verfügbaren Alternativbrutplätze in den umliegenden Feldern, die zwar Wasser haben, sind von Rapsfeldern umgeben. Sollte es also zur Brut kommen und tatsächlich Jungvögel zum Schlupf kommen, ist es extrem unwahrscheinlich, dass diese flügge werden. Rapsfelder sind für Jungkraniche eine nahezu undurchdringliche Barriere. Und am kleinen Brutplatz selbst wird es nicht genügend Nahrung geben...

Noch ein Wort zum ersten Junvogel von UNIVERSITAS II: „Platsch“ hat seinen ersten Sommer ohne Eltern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein verbracht. Sein Sender meldete sich sehr regelmäßig. Auch den Winter 2017/2018 verbrachte er bei Vechta. Im letzten Jahr dann kehrte er erstmals wieder nach Mecklenburg-Vorpommern zurück. Dabei hatte er als noch nicht erwachsener Kranich offensichtlich Anschluss an skandinavische Kraniche gesucht. Er war mit ihnen nach Südschweden gezogen, aber schon kurz darauf wieder nach Rügen zurückgekehrt. Den Sommer blieb er dann auf Rügen.
Im Momet ist er in der Nähe von Greifswald unterwegs, war nur für einen Tag schon mal auf Rügen. In diesem Jahr wird er mausern - eine gefährliche Zeit für ihn, weil er dann für einige Wochen flugunfähig ist. Bleibt zu hoffen, dass er diese Zeit gut übersteht.

Wir dürfen gespannt bleiben ...

Herzliche Grüße von der Insel Rügen.

Euer Matthias Bräse



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